Nierenkrebs: rechtzeitige Diagnostik – beste Prophylaxe
Rechtzeitige Diagnostik – die beste Prophylaxe
Nierenkrebs. Eine Diagnose, die Angst macht. Die von Trauer, manchmal von Wut und oft Hilflosigkeit begleitet wird. Eine Krankheit, die den Betroffenen selbst, aber auch ihren Familien und Freunden das Gefühl gibt, allein zu sein. Nach Schätzungen des Robert-Kochs-Instituts Berlin erkranken pro Jahr in Deutschland mehr als 17.250 Menschen an bösartigen Neubildungen der Niere und der ableitenden Harnwege. Davon sind etwa ein Drittel Frauen und zwei Drittel Männer. Der Altersgipfel liegt bei 69 Jahren. Etwa 4.800 Menschen versterben pro Jahr an der Nierenkrebserkrankung.
Die Nieren sind das „Klärwerk“ des Körpers: Sie filtern Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut heraus und regeln den Wassser- und Salzhaushalt des Körpers. Würden die Nieren ausfallen und damit diese Reinigungs- und Steuerfunktion fehlen, würde innerhalb kurzer Zeit der Körper „von innen“ vergiftet. Darüber hinaus sind die Nieren noch für die Bildung verschiedener Hormone zuständig.
Nierenkarzinome sind in Deutschland die dritthäufigsten urologischen Tumoren. Das mittlere Erkrankungsalter für Nierenkrebs liegt für Männer bei 67, für Frauen bei 71 Jahren. Die Mehrzahl der Nierentumoren sind so genannte Nierenzellkarzinome. Selten werden Tochtergeschwülste anderer Tumoren in der Niere nachgewiesen. Etwa fünf Prozente aller Nierentumoren sind gutartig (Onkozytome, Angiomyolipome, Fibrome, Lipome, Neufibrome, Leiomyome, Rhabdomyome, Angiome). Auch wenn manche dieser Tumoren im Ultraschall oder in der Computertomographie charakteristische Befunde zeigen, kann nur die feingewebliche Untersuchung durch den Pathologen sicher feststellen, ob sie gut- oder bösartig sind.
Zu Beginn der Erkrankung verursacht ein Nierentumor nur selten Beschwerden. Später sind sie so allgemein und uncharakteristisch, dass sie auch eine ganz andere Ursache haben können. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bei bestimmten Symptomen frühzeitig zu Ihrem Arzt gehen:
Eine rötliche bis braune Verfärbung des Urins, verursacht durch Blut im Urin (Mikrohämaturie); meistens haben die Betroffenen dabei keine Schmerzen
Schmerzen im Rückenbereich (in den Flanken) ohne erkennbaren Grund
Allgemeine Beschwerden wie Koliken, Gewichtsverlust, Blutarmut, Fieber, hoher oder niedriger Blutdruck, Darmbeschwerden, Muskel- oder Knochenschmerzen, Husten oder ständige Abgeschlagenheit
Lymphknotenschwellungen oder Schwellungen der Beine (Ödeme)
Bei Männern eine neu entstanden Krampfader im linken Hodensack
Gelegentlich können die Ergebnisse der Laboruntersuchungen – wie die Zahl der roten Blutkörperchen, Leberwerte, Bluteiweißgehalt, knochenspezifische Enzyme, Kalziumgehalt und bestimmte Hormone – auf einen Tumor hinweiden. Meistens wird ein Nierenkrebs bei der Ultraschalluntersuchung des Bauches entdeckt, je früher, desto besser sind die Heilungs- und Überlebenschancen. Eine Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen, wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sie leiden.
Die Basisdiagnostik umfasst folgende Untersuchungen:
Ein ausführliches Gespräch
Die körperliche Untersuchung
Die Ultraschalluntersuhung des Bauchraumes und der Nieren
Eine Urinuntersuchung, um eine Blutbeimengung im Urin (Hämaturie) auszuschließen.
Die Bestimmung des Kreatinin-Wertes sowie der alkalischen Phosphatase im Blut
Ein Blutbild und eine Blutsenkung
Wurde Blut im Urin nachgewiesen und besteht der Verdacht, dass ein Nierenbeckentumor vorliegen könnte, wird der Harntrakt zusätzlich mit Kontrastmittel geröngt (Urographie). Tumormarker, mit denen sich ein Nierentumor im Blut nachgewiesen werden kann, gibt es für Routine noch nicht. Vor der Operation erfolgen eine Computertomographie oder Kernspintomographie sowie nuklearmedidzinische Untersuchungen.
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